Studenten tun es, Schülerinnen tun es und Lehrlinge tun es auch immer öfter: ins Ausland gehen. Ich verrate dir hier mit welchen Programmen du als Lehrling ein Auslandspraktikum machen kannst und was du dabei beachten musst, wenn du gleichzeitig Lehre mit Matura machst.
Vorteile für dich und für dein Unternehmen
Wenn du als Lehrling für ein Praktikum ins Ausland gehst, dann bringt nicht nur dir das etwas, sondern auch deinem Unternehmen. Du lernst neues praktisches und theoretisches Wissen. Du kannst deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern ebenso wie deine sozialen Kompetenzen. Du wirst selbstsicherer und kannst deine Chancen am Arbeitsplatz deutlich verbessern, denn dein Auslandspraktikum kann als Teil deiner Ausbildung angerechnet werden. Dein Lehrherr profitiert von deinem neuen Know-how, das du mit nach Hause nimmst. Dein Lehrherr profitiert von deinen Qualifikationen, die du dort erwirbst. Dein Lehrherr profitiert auch von den Kontakten zu den Partnerbetrieben, die über dien Praktikum ermöglicht bzw. gepflegt werden.
Auslandspraktikum mit Erasmus+ und xchange
Lehrlinge aus Tirol können über zwei Programme ins (benachbarte) EU-Ausland gehen. Über Erasmus+ werden Stipendien für Auslandspraktika in der EU vergeben. Mit xchange können Lehrlinge bis zu sechs Wochen in einem Unternehmen im angrenzenden Ausland Erfahrungen sammeln. Als Ausgleich kann ein Austauschlehrling in deine Firma kommen.
Norwegen, Türkei, Lichtenstein und EU-Länder
Mit Erasmus+ kannst du vier Wochen bis zu sechs Monate in alle EU-Mitgliedsstaaten inkl. der Überseedepartements, nach Liechtenstein, Norwegen und Island sowie in die Türkei gehen. Hierfür erhältst du einen Mobilitätszuschuss sowie kostenlose Online-Sprachkurse falls notwendig. Deine Lehrlingsentschädigung zahlt dein Unternehmen weiter, ein Austauschlehrling – bezahlt von seinem eigenen Lehrherren – kann dich in der Zwischenzeit in Tirol vertreten.
Mit exchange kannst du für vier bis sechs Wochen nach Baden-Württemberg, Bayern, ins Elsass, in die Lombardei, Trient und Südtirol sowie nach Liechtenstein und in die Schweizer Kantone Aargau, Appenzell-A., Appenzell-I., Graubünden, Schaffhausen, St. Gallen, Tessin, Thurgau und Zürich für ein Praktikum gehen. Die Unterstützung ist dieselbe wie bei Erasmus+ (Mobilitätszuschuss, Austauschlehrling und Sprachkurse).
Beratung und Unterstützung im In- und Ausland!
Bevor du dich für ein Auslandspraktikum entscheidest, solltest du dich zuerst beraten lassen. In der Standortagentur Tirol stehen Katharina Schmidhofer und Petra Faullend dafür für dich bereit. Du kannst dich jederzeit für ein Erasmus+-Stipendium bewerben. Es sind jedoch einige Unterlagen notwendig, wie zum Beispiel Bewerbungsformular, Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten (falls du noch nicht 18 bist), Jobdescription, Lebenslauf und Motivationsschreiben. Dein Auslandsaufenthalt hängt auch von dem Einverständnis deiner Lehrherren ab, weshalb du dich auch vorzeitig mit ihm absprechen solltest.
Worauf musst du achten?
Der Praktikumsplatz findet sich nicht alleine und es kann ein bisschen dauern, bis der richtige Praktikumsplatz im Ausland gefunden ist. Plane deshalb etwas Zeit dafür ein. Im Beratungsgespräch erhältst du auch Infos zu Praktikumsbörsen, wo du deine Suche beginnen kannst. Wenn du den Praktikumsplatz erhalten hast und ins Ausland fährst, dann musst du noch eine Unterkunft vor Ort suchen. Wohnungsbörsen aber auch auch die Unternehmen vor Ort helfen dir bei der Suche.
Auslandsaufenthalt und Lehre mit Matura?
Wenn du Lehre mit Matura machst, dann musst du deinen außerordentlichen Aufenthalt entweder in die Urlaubszeit des WIFI legen oder dich vorab mit dem WIFI absprechen. Du musst dabei den Termin im Vorfeld absprechen. Hier wird geklärt wann und in welchem Fach du Unterrichtszeit verlierst. Diesen verlorenen Unterrichtstoff musst du dann entweder in einem Ersatzunterricht oder im Selbststudium wieder hereinholen. Über die Ferienregelungen habe ich bereits früher was geschrieben. Schau einfach mal da nach.
Es lohnt sich ins Ausland zu gehen und neue Menschen und Fähigkeiten (kennenzu)lernen.
Weitere Infos findest du auch auf der Seite der Standortagentur Tirol.