was heißt eigentlich „kompetenzbasierte Lehrpläne? Bei Lehre und Matura wird nun ein„kompetenzbasiertes Curriculum“ entwickelt nach dem unterrichtet werden soll. Für uns Schüler ist natürlich interessant zu wissen, was versteht man unter einem „kompetenzbasiertem Lehrplan“. Ich kann mir da ja nicht wirklich was vorstellen.
Wikipedia sagt: „Als Kompetenz eines Menschen versteht man kognitive Fähigkeiten, die von Lernende im Laufe der Zeit entwickelt werden, die sie dann in verschiedenen Problemsituationen handlungsorientiert einsetzen können.“
Auf der Tagung wurde immer wieder betont….“, dass ab nun nicht mehr Wissen reproduziert wird“, es geht also nicht mehr um reines Auswendiglernen, sondern darum das Gelernte in verschiedenen Situationen anzuwenden.
Nun ja, da haben einige Lehrer bereits protestiert! Kein Lehrer wird behaupten, dass er / sie Stoff vorkaut und die Schüler „nur alles auswendiglernen“.
Weiters hieß es….“Kompetenzen und Fähigkeiten lassen sich nicht eindeutig überprüfen, aber die Aufgabenstellung sollte nun so gestellt sein, dass man die Lösung nicht durch reines Reproduzieren von Wissen, sondern über eigenständige Lösungswege, eigenständiges Denken erarbeiten muss. Dabei ist nicht der Weg entscheidend, sondern die richtige Lösung.
Ups, das klingt schwierig! Selber denken ist angesagt!
Das ergibt sich im jeweiligen Fach durch eine Aufteilung des Stoffgebiets in eine Inhaltsdimension, also welche Themen müssen durchgearbeitet werden, und einer Handlungsdimension. Diese Handlungsdimension ist von Fach zu Fach unterschiedlich, z.B. in den Sprachen ist dies: Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben, während es in Mathematik bedeutet, dass man eine Aufgabenstellung verstehen kann, also versteht, was zu tun ist (Argumentiern), dass man sie durchführen kann (Operieren) und Interpretieren meint z.B. in unterschiedlichen Kontexten einordnen und interpretieren.
Wie sich das konkret im Unterricht auswirken wird, was sich konkret ändern sollte, darüber gab es hitzige Diskussionen. Auf alle Fälle ändert sich das Beurteilungsschema, das wird in ganz Österreich einheitlich. Allerdings wird die Korrektur nach wie vor vom jeweiligen Lehrer / der jeweiligen Lehrerin durchgeführt, was wiederum zu Ungerechtigkeit führt – jeder Lehre beurteilt anders bzw. hat bereits sein Beurteilungsschema. Ziel dieses Schemas ist natürlich die Zentralmatura (die standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung mit zentralen und schulspezifischen Elementen unter Berücksichtigung schulautonomer pädagogischer Schwerpunkte“) die früher 2013 (BHS) oder später (2015 BRP) jeden Schultyp erreichen wird.
Die gute Nachricht für uns Lehre und Maturalehrlinge am WIFI in Tirol: es wird sich nicht so viel ändern. Laut Aussage von Mag. Dietmar Brunner, Fachbereichleitung Englisch am WIFI in Innsbruck, wird im Fach Englisch schon lange der Fokus auf praktische Anwendung des Wissens gelegt, also bereits „kompetentbasiert“ unterrichtet.
Unsere Fachbereichsleiterinnen in den Fächern Deutsch, die an der Ausarbeitung dieser Leitfäden der Berufsreifeprüfung mitgearbeitet haben, erklärten mir,
dass man am WIFI schon immer den „handlungsorientierten Unterricht“ verfolgt hat. Einige inhaltliche Themen werden sich ändern, aber das hat für uns Lehrlinge keine konkreten Auswirkungen. Die Leitfäden haben übrigens keine Auswirkung auf bestehende Kurse, nur auf neue Kurse!
Wer es genau wissen will: Hier kann man nachlesen.
http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2010_II_40/BGBLA_2010_II_40.html