Heute wollte ich eigentlich über die ersten Wochen im Maturakurs berichten, aber ich bin zufällig auf einen Artikel zum Thema Lehre und Matura gest0ßen, der mich wirklich nachdenklich gemacht hat. Den Artikel findet ihr hier: Matura Reloaded? und ich zitiere kurz daraus:
Wenn man bald schon auch mit Lehre und 900 Schulstunden in vier Jahren zur Matura kommt, wer bitteschön besucht dann noch eine HAK, eine HTL oder eine AHS?
Ist schlussendlich diese Matura mit der Matura in AHS, BHS oder HTL vergleichbar? Wo man dort doch fünf mal die Woche mit unzähligen Wochenstunden und einem beinahe unüberschaubarem Fächerspektrum konfrontiert wird?
[..] Und die Bildung eines Maturanten, der vier oder fünf Jahre lang fünf Tage wöchentlich in die Schule geht, ist weiter über dem Bildungsniveau eines Lehr-Maturanten. Das kann man wohl unumstritten feststellen. Denn nie könnte man in 900 Stunden in 4 Jahren und 4 Fächern so viel lernen, wie man es in weiterbildenden höheren Schulen tut.
Es scheint wohl, dass der Verfasser selbst eine weiterführende Schule besucht, daher wohl auch die Einstellung. Was mich besonders ärgert oder sagen wir mal stutzig macht ist die Aussage: „Durch dieses Pilotprojekt werden höhere Schulen und im weiteren Sinne auch die Matura abgewertet. Aber auch, dass er behauptet, „dass Lehrlinge bei weitem nicht den Bildungsstandard eines Maturanten haben.“
Einmal würde ich den Verfasser gerne einladen, einen Arbeitstag mit mir zu verbringen. Immerhin „arbeite“ ich nebenbei, erlerne einen Beruf und das ist auch Lernen und Wissen. Im Gymnasium hat man Nebenfächer wie Chemie, Physik, Geografie etc – aber dafür machen wir ja eine Lehrausbildung, da lernen wir eben „Fachwissen“. Und ich denke schon, dass wir dieses Fachwissen dann im Berufsleben mehr benötigen, als allgemeines Wissen wie Kunst, Kultur und Geografie.
Außerdem habe ich nun extra bei meiner Lehrerin nachgefragt: Wir haben exakt denselben Lehrplan wie die HAK, also nehmen in den Hauptfächern genau denselben Stoff durch wie an der Handelsakademie.
Lehre mit Matura heißt nicht nur mit 900 Schulstunden zur Matura sondern mit einer kompletten Lehrausbildung, einer Lehrabschlussprüfung, dem Besuch einer Berufschule und zusätzlich 900 Stunden in den Hauptfächern. Also wenn ich mir das überleg…..sind das vermutlich mehr Stunden als ein normaler Maturant absolviert und meine Bedenken gehen eher dahin, dass ich das vielleicht gar nicht schaffen kann.
Klar haben wir nicht Allgemeinbildung wie jemand der z.B. 8 Jahre ein humanistisches Gymnasium besucht hat – ABER
…wir haben beste berufliche Chancen — zumindest kann ich mit meiner Ausbildung sofort anfangen zu arbeiten – was mit guter Allgemeinbildung ja nicht so rosig aussieht.;-)
Abschließend sei gesagt, ich denke einfach, dass es noch viel Aufklärungsarbeit benötigt, weil die Leute viel hören, von unterschiedlichen Seiten, aber eben nicht wirklich umfassend informiert sind.
hallo lena,
mache auch lehre und matura….und da sind wir nicht die einzigen, die zahlen sprechen für sich: die zahl der Lehre und Matura Lehrlinge hat sich verdreifacht!! da kennen ma nit so falsch liegen!!!
artikel im kurier
Bin jetzt auch schon eine zeitlang dabei und muss sagen, dass Lernen jetzt mehr Spaß macht, als noch zu Schulzeiten! Wird wohl zum einen daran liegen, dass ich „will“ und nicht „muss“, die Lehrer Trainer heißen und sich zum Großteil auch uns gegenüber so verhalten. Zum anderen meine Überlegung, dass ich auf diese Weise optimale Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalte. Schaut euch doch mal die Stellenausschreibungen an – in der freien Wirtschaft sind sowohl Praxis als auch Hochschulabschlüsse gefragt! Die Praxis hab ich schon mal mit meiner Lehre und der Hochschulabschluss kann (und wird) noch kommen. Zumindest bin ich ihr mit der Matura schon einen Schritt näher. Selbst wenn ich momentan noch nicht studieren will , vielleicht noch eine zweite Lehre mache, die Matura gehört heute einfach zur Allgemeinbildung. Es heißt immer, dass auf dem Arbeitsmarkt die Besten gesucht werden – meiner Meinung nach setze ich mit der Kombination von Lehre und Matura den richtigen Schritt in diese Richtung:-)
Ich besuche derzeit den 1. Jahrgang einer HTL, überlege aber auf die Lehre mit Matura zu wechseln. Bin mir aber noch nicht sicher was ich machen werde, da ich gehört habe dass die Lehre mit Matura noch schwerer sein soll als die Höhere Schule. Ich würde mich sehr über Antworten freuen, die mir bei meiner Entscheidung behilflich sein können.
hallo, ich denk nicht dass lehre und matura schwerer ist als eine höhere schule, aber es ist anders. während man in einer htl ca. 50 wochenstunden hat und sich mehr oder weniger mit theoretischem wissen auseinandersetzen muss, hat man hier einen wechsel zwischen theorie und praxis. wenn man mehr ein praktischer typ ist, dann ist lehre und matura sicher leichter als eine htl, wenn einem das praktische arbeiten lästig ist oder beschwerlich, dann würd ich lieber in der schule bleiben.
aber gerade in vergleich zur htl kann man glaub ich schon sagen, dass lehre und matura leichter ist….
hoffe, das hilft dir bei deiner entscheidung, warum willst du denn aufhören?
lg
lena
Wie viel verdinnt man nach lehremitmatura
Hi,
also das kommt auf deinen Lehrberuf https://www.facebook.com/lehreundmatura/posts/10153645221610763 an.
lg
Mein Sohn hängt in der 2 HAK, hat große Probleme mit RW und mit der Stoffmenge in Betriebswirtschaft (100 Seiten bei einer Schularbeit)- er mag nicht lernen (außer Fremdsprachen) und will nun eine Lehre mit Matura machen? Ist das sinnvoll? In der Berufsschule habens mir gesagt bei der Lehre mit Matura ist in RW und BW der gleiche Stoff, gl. Menge zur Matura wie bei der HAK. Das ist ja dann keine Erleichterung für ihn.